
Nun steht für sie ein neues Kapitel an – ihre Ausbildung hat begonnen! Unter der liebevollen Anleitung ihrer Tierpflegerin Joëlle lernt Uschi alles, was sie für ihre Zukunft als Zuchthündin bei uns wissen muss. Ein zentraler Bestandteil ist hierbei die Sozialisierung. Uschi soll Menschen, andere Hunde und unbekannte Situationen als völlig normal und mitunter sogar als spannend und unterhaltsam empfinden. Diese Grundlagen sind essenziell für eine erfolgreiche Erziehung. Umso mehr, als unsere Bernhardiner regelmässig im direkten Kontakt mit der Öff entlichkeit stehen.
Uschi wagte ihre ersten tapsigen Entdeckungstouren mit gerade einmal sechs Wochen – gemeinsam mit ihren Geschwistern in einem speziell für Welpen gestalteten Abenteuerpark. Kaum hatte sie sich dort eingefunden, stand die nächste Herausforderung an: das erste Halsband. Auch wenn es anfangs zwickte, liess sie sich davon nicht beirren. Auch die Leine wurde ihr bald vertraut. Mit einem stolzen Lächeln verrät Joëlle: „Es fiel ihr leicht, und sie will es einfach immer richtig machen.“
Ab der zehnten Woche begann Uschi, die Welt an der Seite ihrer Tierpflegerin zu entdecken: Strassen und Wege, den lebhaften Markt von Martigny, spielende Kinder, klappernde Kinderwagen, fremde Gesichter… und unzählige andere Überraschungen. Schritt für Schritt lernt Uschi durch behutsam gesteuerte Begegnungen die Regeln des Lebens kennen. Jeden Tag erweitert sich ihr Horizont ein Stückchen mehr. Im Gegensatz zu unserer zweijährigen Ourale, die lange brauchte, um ihre Ängste und Emotionen in den Griff zu bekommen, begegnet Uschi Neuem mit spontaner, ungetrübter Freude.

Foto : Andrea Zollinger

Foto : Nicolas Beiner

Foto : Andrea Zollinger
Vertrauen gewinnen
Um Hunde aller Rassen und Grössen kennenzulernen, besucht Uschi regelmässig Welpenkurse. Zudem nutzt sie auf ihren Spaziergängen jede Gelegenheit, um andere Artgenossen zu treffen. „Ich freue mich immer, wenn ein fremder Hund auf uns zukommt. Und diese Begeisterung überträgt sich auch auf Uschi“, so Joëlle. Wichtig dabei: Die junge Hündin bleibt auf dem Boden und wird nicht hochgenommen. So kann sie den Moment in Ruhe erleben und lernt, entspannt mit neuen Begegnungen umzugehen. Dieses Selbstvertrauen wird ihr später zugutekommen. Denn mit einem Gewicht von über 60 kg als ausgewachsener Bernhardiner sollte sie in der Lage sein, mit jeder sozialen Situation sicher und gelassen umzugehen.
Die Welt der Geräusche entdecken
Ein wichtiger Baustein im Lernprozess ist die schrittweise Gewöhnung an Alltagsgeräusche. Zunächst lauschen unsere Welpen in der Zuchtstätte einer Auswahl an aufgenommenen Klängen: von Sirenen über vorbeiratternden Zügen bis hin zu grollendem Donner. Nach und nach begegnen sie anschliessend den Geräuschen des täglichen Lebens: dem Brummen der Waschmaschine, dem Knattern eines Rasenmähers. So lernt Uschi, diese Klänge mit neutralen oder sogar positiven Erlebnissen zu verknüpfen. „Als sie zum ersten Mal einen Fernseher sah, lief gerade ein Fussballspiel – und sie war sofort begeistert“, erzählt Joëlle schmunzelnd.
Belohnungen
Was das Ganze noch fröhlicher macht, ist der positive Ansatz, den wir in unserer Zucht verfolgen. Jede richtige Tat von Uschi wird mit einem Leckerli belohnt. Lernen basiert bei uns nicht auf Druck und Bestrafung, sondern auf Freude. Dabei profitiert sie nicht nur von liebevoller Bestärkung, sondern auch von ihren erfahrenen Artgenossen aus der Zuchtstätte.
Fortsetzung folgt…
Video von Uschi auf dem Markt in Martigny
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